„Jeder sollte einen Coach haben.“
Das sagt zumindest Googles ehemaliger CEO Eric Schmidt und weist darauf hin, dass erfolgreiche Menschen sich gezielt und regelmäßig coachen lassen.
Aber sollte auch jeder ein/e Coach sein?
In diesem Beitrag erläutere ich den Nutzen einer fundierten Coaching-Ausbildung und orientiere mich inhaltlich Beispiel der Ausbildung zum Business Coach der Quadriga Hochschule Berlin.
Meine These ist:
Ich glaube, dass eine gute Coaching Ausbildung sich heutzutage für (fast) jeden lohnt.
Und nein, nicht jeder sollte Coach sein. Aber jeder sollte die Fähigkeiten und Methoden eines guten Coaches im Arbeitsalltag anwenden können, um erfolgreicher, zufriedener und wirksamer arbeiten zu können.
Persönlichkeitsentwicklung und Wirksamkeit
Eine fundierte Coaching-Ausbildung ermöglicht den Teilnehmenden über einen längeren Zeitraum professionelles Feedback zu bekommen, gezielt an den eigenen Fähigkeiten zu arbeiten und schließlich über die eigene innere Haltung und das individuelle Handeln zu reflektieren.
Im Berufsalltag sind solche Reflektions- und Lernpausen bei den meisten von uns nicht vorgesehen – und wenn dann nur punktuell im Rahmen von ein bis zwei Tagesseminaren oder halbjährlichen Mitarbeitergesprächen. Doch um das eigene Verhalten wirklich zu verändern, Muster zu durchbrechen und neue Fähigkeiten zu erlernen benötigen wir Zeit. Eine gute Ausbildung sollte daher nicht kürzer als ein Jahr sein.
Perspektivwechsel und Hinterfragen der eigenen Annahmen
Besonders relevant und nachhaltig wird eine Coaching-Ausbildung durch den Austausch mit anderen Menschen. In der Ausbildung zum Business Coach der Quadriga Hochschule schaffen wir dafür Raum durch monatliche Präsenztreffen Peergrouptreffen, bei denen die Teilnehmenden Perspektiven austauschen, konkrete Lösungen erarbeiten und diese Erkenntnisse dann wieder gezielt in ihre jeweiligen Kontexte integrieren. In den Modulen erhalten Teilnehmende gezieltes Feedback von den Lehrcoaches und der Peergroup zum eigenen Verhalten und dem Anwenden der neuen Methoden in den Übungs-Coachings. Durch die Zusammenstellung von heterogenen Ausbildungsgruppen wird der Perspektivwechsel gezielt gefördert und eigene Sichtweisen werden bewusst durch andere hinterfragt und herausgefordert.
Fähigkeiten wie aktives Zuhören und das Erkennen, was mein Gegenüber gerade für ein Anliegen hat und ob es vielleicht ein Thema hinter dem Thema gibt, sind dabei genauso zentral, wie ein empathischer Beziehungsaufbau und klare und zielführende Gesprächsführung. Diese Fähigkeiten werden von Modul zu Modul erlernt und vertieft. Dies geschieht immer mit Blick auf die individuelle Persönlichkeit und der Förderung einer authentischen Anwendung.
Dieses Grundwerkzeug der erfolgreichen Kommunikation und Beziehungsgestaltung steht zu Beginn der Ausbildung im Fokus und wird konsequent im Laufe der Zeit aufgegriffen. In den Vertiefungsmodulen richtet sich der Fokus dann auf das gezielte Erlernen von Methoden in den verschiedenen Arbeitskontexten. Egal ob für Führungskräfte, Projektleiter oder Fachexperten – diese Fähigkeiten sind im Arbeitsalltag zentrale Elemente der erfolgreichen Zusammenarbeit und werden gerade durch die zunehmende Komplexität der Digitalisierung nötig, um einen menschlichen, wertschätzenden und lösungsorientierten Umgang miteinander zu fördern.
Führung, Teams und Konflikte – konkretes Werkzeug für den Job
Module wie Führungskräfte-Coaching, Team-Coaching und Konflikt-Coaching zeigen den Teilnehmenden konkrete Ansätze und Werkzeuge auf, wie die Methoden des Coachings wirkungsvoll im Arbeitskontext eingesetzt werden können.
So werden beispielsweise die verschiedenen Eskalationsstufen in typischen Konfliktverläufen aufgezeigt und welche Auswirkungen diese auf die Beteiligte haben. Dann werden den Teilnehmenden konkrete Maßnahmen zur Lösung der Konflikte durch Coaching-Methoden aufgezeigt, die noch in den Modulen erfahren und angewendet werden können.
Die Teilnehmenden reflektieren zudem über ihre eigenen typischen Konfliktverhaltensweisen und lernen, wie diese konstruktiv und lösungsorientiert verändert werden können. Durch das eigene Erleben der verschiedenen Coaching-Methoden werden Wege transparent aufgezeigt, wie die Methoden auch im Unternehmenskontext konkret umgesetzt werden können.
Das gleiche gilt für die Themen Coaching im Führungskontext und mit Teams. Durch das Anwenden der eigenen konkreten Fälle und Herausforderungen ermöglicht die Ausbildung allen Teilnehmenden wirklich relevante Lösungen zu erarbeiten und stets zu prüfen, welche Methoden hier bestmöglich wirken.
Sinn finden und stiften und was wirklich motiviert
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Ausbildung zum Business Coach ist zu erkennen, das neue Ziele und Veränderungen mit einem persönlichen Nutzen verbunden sein sollten. Denn dann ist die Bereitschaft alte Strukturen zu verlassen, Liebgewonnenes aufzugeben oder Neues zu erlernen hoch genug, um nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen.
Dass Ziele attraktiv, realistisch und konkret formuliert sein sollten, sodass die Umsetzung und der Transfer messbar erfolgen können, ist sicher keine neue Erkenntnis. In der Ausbildung lernen die Teilnehmenden dies konkret umzusetzen – für sich und andere. In dem Sinne sind gute Coachings im Wesentlichen zielgeführte Gespräche. Die klare Ausrichtung auf Ziele, deren Sinn und den Praxistransfer können die Teilnehmenden auf die verschiedensten Kontexte im beruflichen und privaten Umfeld übertragen.
Zusammenfassung
Die Ausbildung zum Business Coach ermöglicht es den Teilnehmenden gezielt über einen längeren Zeitraum an den eigenen Fähigkeiten, Stärken und Verhaltensweisen zu arbeiten. Durch die professionelle Begleitung der Dozenten und strukturiertes Feedback wird die Persönlichkeitsentwicklung gezielt gefördert. Erlernt werden nicht nur Soft Skills wie erfolgreiche Kommunikation und Beziehungsgestaltung sondern auch konkrete Fähigkeiten für das Führen von Individuen und Teams, das Lösen von Konflikten und das Erreichen von Lösungen. Nicht jeder muss also ein Coach sein, doch uns allen helfen diese Fähigkeiten im Job und Privatleben weiter.